Betoninstandsetzung einer Parkgarage aus den 1970er Jahren
Projektbeschreibung
Sanierung einer mehrgeschossigen Parkgarage aus den 1970er-Jahren. Ziel war die Wiederherstellung der Dauerhaftigkeit durch Schadstellenreparaturen in Kombination mit der Applikation von Oberflächenschutzsystem. Des Weiteren wurde bereichsweise der Brandschutz nach aktuellen Vorschriften ergänzt.
Zeitraum:
Oktober 2022 - September 2025
Bauherr:
Wohnungsgenossenschaft
Ort:
Kiel


Wissenswertes zu Projekten dieser Art
Parkgaragen aus den 1970er-Jahren weisen häufig altersbedingte Schäden auf: Carbonatisierung, Bewehrungskorrosion und unzureichende Betonüberdeckung gefährden langfristig die Standsicherheit. Ohne rechtzeitige Instandsetzung drohen nicht nur hohe Folgekosten, sondern auch Nutzungseinschränkungen. Dieses Projekt zeigt, wie eine umfassende Betonsanierung die Sicherheit, Funktionalität und Werterhaltung des Bauwerks nachhaltig sicherstellen kann.
Ausgangssituation
Die Parkgarage eines Mehrfamilienhauses aus dem Baujahr 1970 wies erhebliche Betonschäden auf. Risse, Abplatzungen und eine unzureichende Betonüberdeckung (die Schicht zwischen Bewehrungsstahl und Oberfläche, die vor Korrosion und Feuer schützt) gefährdeten sowohl die Standsicherheit als auch den Brandschutz.
Um die Nutzbarkeit langfristig zu sichern, wurde eine umfassende Bauwerksinstandsetzung notwendig. Grundlage dafür war eine detaillierte Zustandsanalyse, die als Basis für ein objektspezifisches Sanierungskonzept nach der technischen Regel für die Instandhaltung von Betonbauteilen (TR-IH) diente.
Zwischenstand nach Rückbau der geschädigten Betonsohle


Herausforderungen im Bestand
Die Sanierung war durch mehrere Faktoren geprägt:
- Die vorhandene Betonüberdeckung entsprach nicht den aktuellen Brandschutzanforderungen.
- Zahlreiche Schadstellen erforderten eine gezielte Betoninstandsetzung.
- Der laufende Betrieb der Garage musste während der Bauzeit weitgehend erhalten bleiben.
Übersichtsplan zur Bestandsuntersuchung






Lage der Bohrmehlentnahmen und Bohrkerne


Vorgehen & Lösungen
Um die Lebensdauer der Parkgarage nachhaltig zu verlängern, entwickelten wir ein maßgeschneidertes Instandhaltungskonzept. Zu den wesentlichen Maßnahmen gehörten:
- Durchführung einer detaillierten Bauwerksdiagnostik inklusive Messung der Betonüberdeckung und Bohrkernuntersuchungen
- Entwicklung eines objektspezifischen Instandsetzungskonzepts nach technischer Regel für die Instandhaltung von Betonbauteilen
- Sanierung geschädigter Stützenbereiche mit dem HDW-Verfahren (Hochdruckwasserstrahlen): schonendes Abtragen des geschädigten Betons, Freilegung der Bewehrung
- Reprofilierung mit mineralischen repair mortar (RM) und Sicherstellung einer ausreichenden Betonüberdeckung
- Applikation eines Oberflächenschutzsystems (OS 8) zur Vermeidung künftiger Chlorid- und CO₂-Einträge
- Ergänzende konstruktive Maßnahmen zur Verbesserung der Entwässerung und Abdichtung
Die Nutzbarkeit der Garage konnte im Zuge der Baumaßnahme zum Großteil erhalten bleiben.
reprofilierte Bauteilkante mit kunststoffmodifiziertem Mörtel


Ausschnitt des Untersuchungsplan mit Wichtung der analysierten Bohrmehlproben


Kurze Begriffserklärungen:
HDW-Strahlen: Hochdruckwasserstrahlen zur Entfernung geschädigter Betonschichten.
RM (repair mortar): Spezieller Reparaturmörtel auf Zementbasis, der mit Kunststoffen vergütet ist. Er eignet sich besonders zur Reprofilierung und stellt eine dauerhafte Verbindung zum Bestandsbeton her.
Oberflächenschutzsystem OS 8: Ein mehrschichtiges Beschichtungssystem für befahrene Flächen. Es schützt den Beton zuverlässig vor Chloriden, CO₂ und Feuchtigkeit und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen.






Detailausschnitt aus dem Untersuchungsplan


Schadstelleninstandsetzung im Außenbereich vor Applikation des Feinspachtel


Chloride, welche durch Tausalze in das Bauwerk eingeschleppt werden, können erheblichen Schaden an der Betonstahlbewehrung anrichten
Ergebnisse der Instandsetzung
- Verlängerung der Nutzungsdauer der Parkgarage um mehrere Jahrzehnte
- Sicherstellung des Brandschutzes nach aktuellen Vorgaben
- Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit durch langlebige Boden- und Oberflächenbeschichtung
- Werterhalt der Immobilie und Vermeidung von kostenintensivem Neubau


Nachhaltigkeit & Mehrwert
Die Instandsetzung erfolgte mit zertifizierten Baustoffen. Anstelle eines ressourcenintensiven Neubaus wurde die bestehende Bausubstanz gezielt ertüchtigt. Das Projekt zeigt exemplarisch, wie durch integrative Planung und moderne Verfahren auch stark geschädigte Bauwerke zukunftsfähig erhalten werden können.
Das Projekt zeigt exemplarisch, wie mit maßgeschneiderten Sanierungskonzepten selbst stark geschädigte Betonbauwerke wieder sicher und zukunftsfähig gemacht werden können.


fertiggestellte Parkbereiche


Fazit
Die Sanierung dieser Parkgarage verdeutlicht, wie integrative Instandsetzungskonzepte die Sicherheit und Nutzbarkeit stark geschädigter Bauwerke wiederherstellen. Durch die Kombination aus präziser Bauwerksanalyse, nachhaltigen Verfahren und sorgfältiger Bauüberwachung wurde eine wirtschaftliche und zukunftsfähige Lösung realisiert – ein Beispiel dafür, wie Werterhalt und Nachhaltigkeit in der Baupraxis Hand in Hand gehen.
Fugenprofile


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Mit WIB sichern Sie die Tragfähigkeit, Langlebigkeit und Sicherheit Ihrer Bauwerke. Wir bieten die Planung von maßgeschneiderten Betoninstandsetzungen, Oberflächenschutzsystemen und professioneller Bauüberwachung – von der Analyse über das Instandsetzungskonzept bis zur fertigen Umsetzung. So erhalten Sie sichere, wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen für alle Arten von Betonbauwerken.


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